In meiner Familie gilt: Du musst es zu etwas bringen. Ich kann mich zurücklehnen, denn ich habe es weit gebracht. Wenn ich aus dem Fenster vor meinem Schreibtisch schaue, blicke ich direkt auf den See und mein Segelboot. Zu Fuss bin ich in einer Minute beim Bootshaus und in rund 20 Minuten abfahrbereit. Der Zugang zum Bootshaus ist privat und darf nur von mir und meiner Frau benutzt werden.
Zum Segeln kommen wir selten. Meistens warten spannende Aufträge und Projekte auf uns mit interessanten Leuten. Meine Honorare sind hoch. Zu Recht. Ich blicke auf fast 25 Jahre Erfahrung zurück und weiss, was die Leute wollen. Das kostet eben.
Mein letzter Urlaub? Der war in Costa Rica vor rund vier Monaten. Meinen Laptop hatte ich selbstverständlich im Gepäck. Die eine oder andere Onlinesitzung vor dem Surfen oder Trailrunning belebt meinen Geist. Auch beim Sport gebe ich stets mein Bestes. Vollgas. Alles andere interessiert mich nicht.
Meine Frau tickt ähnlich wie ich. Sie ist eine Macherin mit Köpfchen. Gemeinsam sind wir ein super Team. Was wir anpacken, gelingt uns. Wir gestalten unser Leben exakt so, wie wir es haben wollen: selbstbestimmt und unabhängig. Kinder würden da nur stören.
Ob ich manchmal erschöpft bin? Nein, dafür habe ich keine Zeit. Wenn ich merke, dass mein Energielevel sinkt, gönne ich mir einen Wellnessaufenthalt im Luxusressort. Ein, zwei Tage entspannen reichen völlig, dass ich wieder auf die Beine komme. Erholung ist wichtig, natürlich. Doch wer so wie ich unterwegs ist, kennt keine schlechten Phasen. Ich reite auf einer Erfolgswelle im Job, die muss und werde ich nutzen! Schlafen ist für Schwächlinge und Kinder. Mir reichen fünf Stunden pro Nacht.
Mein Bruder hat mir letztens gesagt, dass er das nicht gesund findet. Das sehe ich anders. Viele bekannte Persönlichkeiten kommen mit wenig Schlaf aus und vollbringen Höchstleistungen. Wenn das bei mir anders wäre, könnte ich diesen Lebensstil nicht schon seit so vielen Jahren kultivieren. Mein Bruder ist eh keine Referenz für mich; er führt ein unkoordiniertes Leben, ist sprunghaft und sportlich nicht mehr auf meinem Level. Früher waren wir noch ab und zu gemeinsam unterwegs in den Bergen. Heute ist er mir zu langsam. Fürs Warten habe ich keine Zeit. Ausserdem tickt meine Sportuhr. Die Schlusszeit ist wichtig. Obwohl ich auf die 50 zugehe, bin ich nicht langsamer geworden. Der Lauf auf meinen Hausberg gehört zu meiner wöchentlichen Routine. Wenn Schnee liegt, darf er fünf Minuten länger dauern.
Um meine wache Zeit noch besser zu nutzen habe ich vor Kurzem angefangen, während der Autofahrt zu meinem Kunden zu arbeiten. Wie das geht? Ich habe ein neues, nicht ganz günstiges Elektroauto, das mehr oder weniger selber fährt. Das glauben Sie nicht? Tja. Ich spare so täglich rund 40 Minuten Zeit und kann diese stattdessen in mein Business investieren. Das schreiben Sie jetzt aber nicht in den Artikel, das war eine private Information.
Was soll ich sagen? Mein Leben ist perfekt. Es könnte nicht besser laufen.
Wars das? Mein nächster Termin wartet. Wann erscheint der Artikel? Mitte März? Perfekt. Meine PR-Agentur wird den Text gegenlesen und Ihnen ein aktuelles Foto von mir zustellen. Ah, diesen Anruf muss ich annehmen. Sie finden alleine hinaus?